Warum kommt niemand an der Fußball-WM vorbei, außer Stan Libuda?

Der ehrwürdige Marmorsaal tauchte für einen Abend in vorweltmeisterliche Fußball-Atmosphäre ein. Der MCN rief und Ralf Scholt, Sportchef des HR, kam. In den gut gefüllten Reihen fielen einige Gäste in Fankleidung sofort in‘s Auge. So waren auch die Outfits der Gegner des legendären Halbfinales 2014 in BRA vertreten: Brasilien und Deutschland. Das gab sogleich ein stimmungsvolles Ambiente; der Abend konnte beginnen. Ralf Scholt dann als vielfacettige Persönlichkeit zu entdecken, hieß auch, seinen leistungssportlichen Hintergrund zu würdigen: Ein Hürdenläufer erster Güte, zudem eiserner Schalke-Fan. Gott sei Dank unproblematisch, da unseren FCN und die Schalker eine jahrzehntelange Freundschaft verbindet.

Als Sportjournalist von außergewöhnlichem Format, spannte Ralf Scholt den Bogen von der 1954er Weltmeisterschaft mit Deutschland als Überraschungssieger gegen Ungarn. Mindestens genauso spannend war, als er die „technischen Machenschaften“ dieser frühen Jahre entzaubern half: wer kommentierte real, live oder nicht, in welchem Medium und auf welche Art und Weise? ..., um sodann die Wandlung im Darbietungsstil über die Jahrzehnte hinweg detailliert aufzuzeigen. Kamera- und Kommentatoren-Stil wandelten sich und das geht mit Sicherheit so weiter. Der unaufhaltsame Aufstieg von Livestream und anderen Formaten wird die Sender immer mehr herausfordern. Die Konkurrenz der Privaten und die weitere Kommerzialisierung auf globalem Niveau - mit Playern wie der FIFA und dem IOC - werden das Ihrige dazu beisteuern. Ralf Scholt beleuchtete souverän all diese Facetten und sprach fundiert und sehr offen von den Herausforderungen. Eine virtuose und sympathische Zeitreise. Ein Meister seiner Gilde.

Gekrönt wurde der Abend von einer spannenden Verlosung der Ehrentrikots an die „bestgekleideten Fans“ im Marmorsaal. Herzliche Glückwünsche an die Gewinner; viel Freude damit! Da auch unsere Freunde von DEM Club zugegen waren, waren wir dankbar, dass der Marketingchef des 1. FCN,  Marcus Rössler, mit Ralf Scholt auf der Bühne auch zu der WM Stellung bezogen: Wie das Deutsche Team eingeschätzt würde, wer denn vorne gesehen würde...? Beide sahen die Deutsche Elf eher zurückhaltend - Frankreich, Spanien und Brasilien seien dagegen eher stark einzuschätzen. Schließlich erklärte uns Ralf Scholt auch, welche sinn- und gruppenstiftende Funktion der Fußball ausübt. Möge dies gewahrt bleiben.

Nun kennen wir auch diese Persönlichkeit hautnah, die uns schon seit Jahren immer wieder begeistert hat. Viel Erfolg in Russland, Ralf Scholt - wir werden mitfiebern! Bol'shoye spasibo!                                                                                               

PH / BB