VAG: Mobilität vor - während - und nach Corona.

Ist die Verkehrswende noch zu schaffen? Was sind die Strategien?

Wussten Sie, dass Nürnberg mit der VAG schon immer wegweisend für Mobilität in Deutschland war? Die erste Dampflok Deutschlands fuhr bereits im Jahr 1835 von Nürnberg nach Fürth. Pionierarbeit bewies die VAG ebenfalls als sie im Jahr 2008 die erste vollautomatische U-Bahn auf den Weg schickte. Damit ist das Nürnberger U-Bahn-Netz einzigartig in Deutschland für autonomes Fahren ohne Fahrer.
 
Mit diesen Beispielen und profunden zahlenbasierten Fakten startete die erste Veranstaltung des MCN nach der Sommerpause im Marmorsaal - coronabedingt auf 40 Teilnehmer begrenzt. Dies war auch für den Referenten Herrmann Klodner, Geschäftsbereichsleiter Marketing bei der VAG, die erste Veranstaltung seit Corona, die wieder vor Publikum statt fand. Noch dazu vor besonders gut gelaunten Gästen, die zu Beginn des Abends mit dem Club-Präsidenten Peter Hache und der Vizepräsidentin Birgit Brüns auf 60 Jahre MCN angestossen hatten.
 
Anschliessend ging es in die Thematik mit aktuellste Zahlen aus der VAG Marktforschung:
 
-    2019 wurden durchschnittlich 230 Wege pro Jahr und Person mit dem ÖPNV absolviert
-    Fast 1/3 aller Nürnberger(innen) nutzt an einem Tag den ÖPNV.
-    Seit 1999 bis 2019 konnte der ÖPNV seinen Marktanteil von 19% auf 23% ausbauen.
-    Mit dem Lockdown gingen die Wege außer Haus deutlich zurück, erholten sich jedoch schnell wieder.
-    In der Verkehrsmittelwahl erlitt der ÖPNV in der Coronazeit mit -35% die größten Einbußen.
 
Alle Details und weitere Ergebnisse können Sie der Präsentation entnehmen, die diesem Rückblick anhängt und die uns von Hermann Klodner freundlicherweise in großen Auszügen zur Verfügung gestellt wurde.
 
Was sind die Lösungen und die Strategie für den ÖPNV in Nürnberg?
Bzgl. Zukunft und Strategie zeigte Hermann Klodner Konzepte auf, die anschliessend im MCN weiter diskutiert und vertieft wurden:
 
1. Verkehr vernetzen - Mobilität 4.0: Vernetzung aller Verkehrssysteme, wie Bahn, Bus, Fahrrad, etc. in Form einer Mobilitätsplattform ( NürnbergMOBIL-App), die alle Verkehrsmittel miteinander verbindet. Perspektivisch ist sogar die deutschlandweite Vernetzung geplant. Der Treiber für die Kundenakzeptanz ist dabei ein einfaches und durchgängiges Ticketing-System. BIBO auf Basis eines nutzungs- und leistungsabhängigen eTarifs; Flatrate-Angebote und weitere digitale Kundenmehrwerte (Single Sign On, Routing, Auslastungsanzeige,... ).
 
2. Verkehr vermeiden
Aktives Einbringen des ÖPNV in die Stadtplanung
 
3. Verkehr verlagern, z.B durch
App-basierende Dienste, die dem Kunden immer die zeit-/kostenoptimierte Verkehrsmixlösung anzeigen und zudem mit einem in der App lösbaren Ticket bezahlt werden kann. 365 Tage Ticket stärkt künftig deutlich die Attraktivität des Verkehrsangebotes. Sammel-Individuallverkehrssysteme in verkehrsschwachen Zeiten, wie sie bereits in anderen Regionen Deutschlands erprobt werden, schaffen ein neues und attraktives Gegenangebot zum Autoverkehr
 
4. Verkehr umweltgerecht gestalten  durch weitere Elektrifizierung und Automatisierung
Jeder von uns weiß, wie es um das Klima unserer Erde steht. Die VAG stellt sukzessive ihre Flotte auf elektrifizierte Systeme um - und das von jetzt bereits 80% auf zukünftig 100% Elektroantrieb mit Ökostrom! Aber auch der Bau eine eBus-Ports, eCarsharing sowie die Option VAG-Rad elektrisch steht bei der VAG in der Planung. Ebenso der weitere Ausbau der autonomen U-Bahn.
 
In der Diskussion wurde dann noch erläutert, dass die VAG ihrer Vorreiterrolle gemäß eine besondere Form der Desinfektion in Bussen und Bahnen testet, die im Gegensatz zum täglichen Desinfizieren bis zu zwei Wochen die Flächen Coronafrei halten kann.
 
Vielleicht konnte der sehr fundierte Vortrag von Herrmann Klodner den ein oder anderen am Abend  sogar motivieren, schon ab heute mehr den ÖPNV zu nutzen?
 
Bleiben Sie ökologisch mobil und vor allem gesund!