LBV: Rettet die Bienen – Das größte Volksbegehren Bayerns

„Stay at home“ und trotzdem Marketing vor Ort beim LBV in Hilpoltstein - das war für alle Marketing Club Mitglieder möglich, die sich für den ersten Live-Stream des MCN in Zeiten von Corona eingeloggt hatten. Die Technik funktionierte einwandfrei. Pünktlich startete
das „Marketing im Internet“ um 18:30h für 75 Mitglieder - und auch zum Ende hin war
die Teilnehmerzahl mit 66 TN erfreulich. Ein Erfolg für den Club in der ansonsten versammlungsfreien Zeit!
Ganz nach dem Motto: außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen!
 
Dieses Motto gilt auch für das größte Volksbegehren Bayerns - „ Rettet die Bienen“.
Bayernweit kämpfte ein Trägerkreis aus ÖDP, LBV, Die Grünen/Bündnis 90 und Gregor Louisoder Umweltstiftung unterstützt durch rund 80 Aktionsbündnisse in den Gemeinden für eine Wende im bayerischen Naturschutz. Allen voran der LBV - Landesbund für Vogelschutz in Bayern - mit Markus Erlwein, Leiter PR/ Kommunikation und Pressesprecher des Bayer. Volksbegehrens.
Umfassend schilderte Markus Erlwein im Live-Stream die Kommunikationsoffensive des Volksbegehrens mit vielen Details von der Vorbereitungszeit bis hin zur Erfolgsmessung.  
 
Ein breites gesellschaftliches Bündnis von über 200 Organisationen, Unternehmen, Verbänden und Parteien unterstützte diese Initiative für mehr Artenschutz und Artenvielfalt in Bayern sowie über 4.000 freiwillige Helfer und Privatpersonen als Rathauslotsen vor den Eintragungsstätten. Weitere engagierte Akteure waren beteiligt wie Wissenschaftler, Referenten, Prominente - und nicht zuletzt das Tag und Nacht arbeitende 10-köpfige Kommunikationsteam rund um Markus Erlwein.
 
Als Gegenspieler: Der Bayerische Bauern Verband, welcher erst relativ spät Mitte Januar aktiv wurde. Mit dem Resultat: das späte Reagieren des BBV brachte das Bündnis für den Erhalt der Artenvielfalt in die Pole-Position.
 
Am Abend des 13.Februar 2019 bestätigten die Initiatoren das Ergebnis von 18,4%. Über 1,74 Millionen Wahlberechtigte konnten mobilisiert werden und trugen sich persönlich in den Rathäusern für den Arten- und Naturschutz ein. „Dieses Ergebnis hätten wir tatsächlich niemals, das gebe ich offen zu, niemals für möglich gehalten ... wenn ich an diesen Abend denke, dann läuft mir tatsächlich jetzt noch die Gänsehaut runter ... das war extrem emotional und so einen Tag wird man im Leben nie vergessen“ ... so Erlwein.
  
Die Erfolgsfaktoren:
1. Top Campaigner, die extrem erfahren waren und ein Volksbegehren nicht zum ersten Mal durchführten;
2. Sehr hohes Fachwissen im Presse- und Online-Team, dass dadurch sehr schnell und eigenständig agieren konnte;
3. Der extreme Zeitdruck von 2 Wochen, in dem man hochkonzentriert arbeiten musste;
4. Die Menschenschlangen vor den Rathäusern, die extrem PR-wirksam waren;
mitsamt der 4.000 freiwilligen Rathauslotsen, die dafür sorgten, dass die Schlangen nicht abrissen;
5. Das späte Reagieren des Bayerischen Bauern Verbandes;
6. Prominente und hochkarätige Experten, die mit  Vorträgen und Fachwissen unterstützten;
7. Ein extrem großes und substanzhaltiges Bündnis von Verbänden und Organisationen  ohne Egos;
8. Der Zeitgeist: mit „ grünen Themen“  zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein;
9. Die „Fallhöhe“, da Bayern das schlechteste Naturschutzgesetzt in Deutschland hatte;
10. Ein hervorragender Claim „Rettet die Bienen“ - der zwar inhaltlich nicht auf den Punkt war, da es nicht nur um Bienen und Insekten geht, sondern insgesamt um Artenvielfalt und Artenschutz. Doch der Claim war sympathisch und emotional und hat das Thema dominiert - er hat „gezündet“ wie Markus Erlwein stolz betont.
 
Auf die Frage an Markus Erlwein, was ihn besonders in der „Wahlkampfzeit“ beeindruckt hat, kommt ohne Zögern: „Die langen Menschenschlangen vor den Rathäusern.“
„Es lag Schnee und die Leute haben für Bienen - im Januar! - unterschrieben und haben sich in eine Schlange gestellt ... das war schon sehr, sehr, sehr beeindruckend. ..“

Ein Bild, das er nie vergessen wird.
 
Am 17. Juli 2019 wurde der Gesetzesentwurf des Volksbegehrens vom Bayer. Landtag angenommen und dazu weitere Maßnahmen für Bauern und Naturschutz beschlossen - seit 1. August 2019 sind sie in Kraft.
Die Kernbereiche: Die bayernweite Vernetzung von Lebensräumen für Tiere; die Erhaltung von Hecken, Bäumen und kleinen Gewässern in der Landwirtschaft; der Erhalt und die Schaffung blühender Randstreifen an allen Bächen und Gräben; der massive Ausbau der ökologischen Landwirtschaft; die Umwandlung von 10% Prozent aller Wiesen in Blühwiesen; die pestizidfreie Bewirtschaftung aller staatlichen Flächen; die Aufnahme des Naturschutzes in die Ausbildung von Land- und Forstwirten.
  
Markus Erlwein und der LBV - fast könnte man sagen, die „Die Retter der Bienen!“.
Danke für dieses außergewöhnliche Engagement und den Erfolg für die Natur!
Auch für die spontane Zusage, zusammen mit dem MCN, allen voran Rainer Berger als Moderator, unseren ersten Live-Stream in dieser außergewöhnlichen Zeit zu starten.
 
Diejenigen, die den Live-Stream nicht mitverfolgen konnten, haben hier die Chance,
den Vortrag in ganzer Länge zu sehen
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BB